Blog Berufsfeuerwehrtag
Nach den Corona-Jahren der Enthaltsamkeit, war es nun endlich wieder so weit. Die Jugendfeuerwehr konnte wieder einen Berufsfeuerwehrtag abhalten, der diesen Namen auch verdient. Besonderheit in diesem Jahr war, dass die Einheit Menden mit den Einheiten Hangelar und Meindorf diesen Tag parallel abhielten. Im 24 Stunden Dienst wurde den Kindern und Jugendlichen der Alltag einer Berufsfeuerwehr mit allem, was dazugehört, nahegebracht. Die Einheit Hangelar nahm ihre Leitstelle in Betrieb, so konnten die Jugendwarte dieser, als imaginäre Anrufer, eine Notlage melden. Die Leitstelle alarmierte darauf hin die jeweilige Einheit per Funk, so kam dann bei allen Beteiligten das richtige Feeling auf. Und schon konnte es losgehen.
So hieß es dann am Samstagmorgen um 8:00 Uhr antreten zum Wachwechsel. Nach der Übernahme wurden als Erstes die Fahrzeuge auf Vollständigkeit, und Funktionsfähigkeit kontrolliert. Nach erfolgreicher Prüfung wurden noch schnell die persönliche Schutzausrüstung und die Übungspressluftatmer auf den Fahrzeugen verlastet, bevor es zum Frühstück ging. Dieses konnte man dann aber auch gerade so zu sich nehmen, als der erste Gong durch die Halle tönte: „Ding Dong, Alarmierung für die Einheit Menden, es rücken aus: „Menden LF10/2, GWL und MTF 1 --- TH1 Kellerwasser ---“. Alles lief geordnet, wie es geübt wurde ab. Die Kinder sprangen wie die Großen in ihre Klamotten und besetzten die Fahrzeuge. Abfahrt! Nach Eintreffen und Erkundung beschloss der C-Dienst das Vornehmen einer Tauchpumpe, mit der das Wasser dorthin gepumpt werden konnte, wo es hingehört. Nach der Rückkehr zum Gerätehaus hieß es dann Übungsdienst, denn auch die Großen trainieren regelmäßig ihre Fähigkeiten. Nach der Mittagspause, die aus leckeren frisch gebackenen Crêpes, deftig oder süß bestand, ertönte wieder der Alarm: „Einsatz für die Einheit Menden, es rücken aus: Menden LF10/2, GWL und MTF 1 --- ABC 3 Wasserwerk Meindorf ---“ Die Einheit Meindorf organisierte eine Übung am Wasserwerk in Meindorf. Hier lief eine Chemikalie aus, dazu lagen zwei Personen bewusstlos im Gefahrenbereich. Der Einheit Menden kam hier der Aufbau und das Betreiben der Dekontaminationsstrecke als Aufgabe zu. Nachdem diese aufgebaut wurde, wurden im Laufe der Übung zwei Trupps dekontaminiert und entkleidet. Im Laufe der Übung wurden wegen der Größe der Einsatzstelle, Abschnitte gebildet. Der Abschnitt zwei, Dekon wurde durch den C-Dienst Menden übernommen.
Nach Beendigung der Übung hieß es sich sputen, denn heute gab es noch etwas Besonderes. Unser Kamerad Phillipp Högner heiratet heute kirchlich und wir wollen unbedingt dabei sein. Also hopp aufs Auto, ab ins Gerätehaus. Die Großen haben sich noch schnell schick gemacht und schon ging es zur Kirche. Hier warteten wir dann vor der Kirche auf Susi und Phillipp. Die Überraschung schien gelungen, denn das Brautpaar freute sich sehr beim Anblick der Jugend und aktiven Wehr.
Puh, das war bis jetzt aber schon ganz schön anstrengend und es waren erst 17:00 Uhr. Es half nichts, die Großen halten das ja auch durch, dann schaffen wir das locker. Nach einem sehr leckeren Abendessen hieß es nun ein wenig Sport treiben und danach sich für den Abend und die Nacht vorzubereiten. Schnell duschen und dann vor die Glotze, ein Teil guckt Fußball, der andere Teil Feuer und Flamme, was sonst.
Eigentlich war extra ein großes Feuer aufgebaut worden, dies konnte aber aus Gründen der Sicherheit nicht abgebrannt werden. Wir alle waren zwar sehr enttäuscht, aber die Jugendwarte haben versprochen dieses nachzuholen. Nun blieb nur eines, die Jugendwarte und Helfer hatten extra ca. 25 B-Leitungen aufgebaut, weil das nächste Standrohr so weit weg war. Diese mussten nun alle wieder eingerollt werden! Nach getaner Arbeit, 23:00 Uhr, war nun Nachtruhe angesagt. Also ab ins Bett. Durchschlafen wird ja wahrscheinlich nicht möglich sein. So hofften wir! Und so war es dann auch. Um 1:30 Uhr: „Ding Dong, Alarmierung für die Einheit Menden, es rücken aus: Menden LF10/2, GWL und MTF 1, --- B1 Mülltonnenbrand ---.“ Nun war es Nacht und natürlich ist man, wenn man aus dem Schlaf kommt, etwas langsamer, der eine vergisst seine Brille und der andere wird gar nicht wach. So hatten wir dann Verluste, die wir aber gekonnt ausgeglichen haben. Bei Eintreffen stellte sich heraus, dass das Feuer größer als gedacht war (Feuertonne) als ein normaler Mülleimer. Beim Vorgehen des C-Dienstes hieß es direkt: „Verteiler nach zwei B-Längen, Angriffstrupp in Bereitstellung“. Nach Erkundung kam dann der Einsatzbefehl: „Angriffstrupp zur Brandbekämpfung mit 1. C-Rohr zur brennenden Tonne über die Wiese vor.“ Zack, Zack zwei C-Schläuche gelegt, Strahlrohr dran: „1. C-Rohr Wasser marsch“. Und so wurde das Feuer dann auch schnell gelöscht. Nach dem Einpacken zurück ins Gerätehaus und das Fahrzeug wieder Einsatz bereit machen. Alle waren glücklich, wieder im Bett zu sein. Alle? Nein, nicht alle! Eine kleine Gruppe unbeugsamer Jugendliche, in der Fahrzeughalle, hört nicht auf dem Schlaf Widerstand zu leisten! Aber wie das auch mal bei einer echten Berufsfeuerwehr vorkommt, war die Nacht ruhig. Um 7:00 Uhr fingen die Größeren an, das Frühstück vorzubereiten. Danach räumten wir gemeinschaftlich das komplette Gerätehaus wieder auf und brachten alle Fahrzeuge wieder in den Zustand, wie wir sie vorgefunden haben. So endete der BF-Tag 2023 um 10:00 Uhr und alle waren glücklich sich Zuhause ein wenig ausruhen zu dürfen.
Dieser Artikel wurde am 06. Juni 2023 um 09:41 Uhr von Sascha Papadopoulos verfasst und in "Jugendfeuerwehr" abgelegt.